Abschied
Ja, du bist von mir gegangen,
da war noch Leben in dir.
Sehr bleich waren die Wangen
und das Atmen fiel schwer,
aber du warst doch noch da,
als mein Gefährte mir nah.
Wir konnten einander sehen.
Aber dann ist es geschehen,
deine Augen fand ich nie mehr,
mein Leben wurde ohne sie leer.
Spuren
Vor zwei Jahren hast du mich verlassen,
aber du bist für mich immer noch da.
Täglich trinke ich aus deinen Tassen,
auch auf dem Schreibtisch bist du mir nah.
Ich finde dich überall, wo du mit mir lebtest,
der Garten verrät unverkennbar deine Hand,
wo du immer nach Selbstverwirklichung strebtest,
sogar an einer so rohen häßlichen Wand.
In deinen Büchern, Bildern, Mappen
sind aber die wichtigsten Spuren deines Seins.
Am Computer huscht oft vorbei dein Schatten,
bei der Lampe matten Scheins.
Ohne dich hätte ich ihn sicher heute nicht
und vieles andere würde auch nicht sein,
was noch bringt ein kleines bisschen Licht,
fühle ich mich manchmal sehr allein.
Schatten
Oh, nimm doch diese Schatten fort,
die in den Räumen wohnen
und bringe wieder Licht hin dort,
in all die dunklen Zonen.
Lass' die Schatten dorthin ziehen,
wo Menschen vor der Sonne fliehen,
in dürren und trockenen Lagen,
selbst hier an glutheißen Tagen.
Doch in diesen Lebensräumen,
sind sie nur Last von düsteren Träumen.
Wie lange reicht noch die Kraft
und wann beginnt meine Nacht?
Müdigkeit beherrscht schon das Sein,
will ich noch ein Leben allein?
Kann ich zerschlagen die dunklen Scheiben
und die Schatten allmählich vertreiben?
Finde ich bald ein Fenster für mehr Licht
und auch eine andere Lebenssicht?
Wie hole ich wieder in den Alltag zurück
nur ein kleines bißchen stilles Glück?